Walter Mossmann - Renitent lyrics

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Walter Mossmann - Renitent lyrics

Vor der Gewissenskommission Der neuen Großinquisition Stand Thomas M. und hatte wahrlich nichts zu lachen! "Wenn einer kommt und der ist rot Und dich und Weib und Kind bedroht" So fragten sie "dann, Thomas M., was wirst du machen?" Er sprach: "Gewiss ich schütze mich Vor Dieb und Feuer, Hieb und Stich - Wer hat schon Sehnsucht, wenn's ihm gut geht, nach den Toten? Allein, was brauch' ich Schwert und Schild - Wo geht der Löwe um, der brüllt? Die Teufel seh' ich nicht - besonders nicht die roten!" Dann ging er heim auf seinen Hof Und schaute nach, ob etwas brennt - Ihr seht, der Mann ist ohne Zweifel renitent! Es ging ein schönes Jahr ins Land Da kam ein Schutzmann angerannt: "Der Thomas M. soll kommen mit zu den Soldaten!" Der greise Vater trat herfür Und schloss ihm freundlich auf die Tür Dann ließ er ihn in seiner Jauchegrube baden! "Mein lieber Schutzmann" sprach er dann "Erinnerst du dich nicht mehr dran Da** wir zusammen unser Volk geschützt in Polen? Wir waren dünne Heimkehrer Und sagten: 'Nie mehr Militär!' - Und jetzt erfrechst du dich, mir meinen Sohn zu holen?" Er nahm die Flinte, ging ins Korn Wo immer mal ein Hase rennt - Ihr seht, der Alte ist auch ziemlich reniten! Es brach die nächste Woche an Da kam ein Jeep und fast sechs Mann: "Der Thomas M. soll kommen mit zu den Soldaten!" - Die Bienenkörbe trafen gut Dank Weibeskraft und Weibesmut Und auch die Bienen, die vollbrachten große Taten! Die Mägde krischen minniglich: "So spüret denn bei jedem Stich Was wir von euren kleinen Bordkanonen halten! Wir wünschen, da** euch etwas schwillt Was dann als nicht mehr pa**end gilt - Da** eure Frauen in der Wartezeit erkalten!" Sie sangen Lieder dann im Chor Doch nicht Choräle zum Advent - Ihr seht, die Weiber sind besonders renitent! Sie haben in derselben Nacht Aus ihrem Hof ein Fort gemacht Das wer da wollte konnte lange Zeit berennen - Die Bäume auf den Weg gefällt Heuwagen um das Haus gestellt Als Barrikaden, die im Sommer lustig brennen! Der Traktor ward bestückt als Tank Dahinter Säue mit Gestank - So machten sie noch in der Nacht Patrouillefahrten! Die jüngste Magd hat sehr gewitzt Des Bullen Hörner zugespitzt - Die braven Hühner legten Kugeln und Granaten! Der treue Hofhund hielt die Wacht Wie sich's geziemt, die ganze Nacht - Im Vorfeld schlichen Katzen sacht, ganz sacht! Der graue Morgen graute schon Da lag ein ganzes Bataillon In Schützengräben um den Hof von Thomas M.! Ein krummgedienter Hauptmann schrie: "Ergebt euch, ihr gewinnt das nie!" Und aus Trompeten spritzte feucht ein 'Täterätäm' - Da kam ein Bote hoch zu Pferd Der sang: "Ihr Leute, halt und hört! Die Amnestie bring ich - drei Wochen vor den Wahlen! Von wegen seiner Magerkeit Wird Thomas M. vom Dienst befreit - Er soll nur eine kleine Ordnungsstrafe zahlen!" Ob er bezahlt hat, weiß ich nicht - Ich frag' euch, die ihr ihn jetzt kennt: Ist Thomas M. dazu nicht viel zu renitent?

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