Sturmpercht - Der schlafende Kaiser lyrics

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Sturmpercht - Der schlafende Kaiser lyrics

Ein Schäfer stand am Untersberg Noch spät im Abendschein, Da trat zu ihm ein brauner Zwerg Hervor aus dem Gestein. „Magst du den Kaiser Karol seh'n, Du muntrer Hirtenknab? So steig mit mir von diesen Höh'n Zur Bergesnacht hinab.“ Der Hirte mit dem Männlein geht Hinunter sonder Grau'n. Den Kaiser, der dort wohnen tät, Möcht gar zu gern er schau'n. Wohl führt der Zwerg den Knaben da Durch Klüfte aus und ein. Sein Tage dort die Sonne sah Nicht wieder ins Gestein. Und tief und immer tiefer ging's Hinab die schwarze Schluft, Rings um voll grauser Felsen hing's Und nachtumstorter Luft. Da aber ward es plötzlich hell Von einer Ampel Licht, Und beide standen jetzt zur Stell' Vor einer Pforte Licht. Aufpra**elt dir mit einem Mal, Was war nur da für Glanz, Weit offen stand ein räum'ger Saal, Der schien vor Silber ganz. Da ragte Säul 'um Säul' herum, Da flimmert Wand an Wand, D`ran standen Wächter starr und stumm, Den Spieß in ehr'ner Hand. Den Heimsturz zu, den Schild am Arm, Bildsäulen alle gleich, Kein Herz schlug unterm Panzer warm In diesem öden Reich. In Mitt'des Saales aber saß Der alte Kaiser da, Der hat des Schlafes keine Maß, Nicht rechts noch links er sah. Es zierte eine Krone fein Sein Haupt, nur kurz behaart, Und durch den Tisch von Marbelstein Wuchs ihm sein weißer Bart. Er nickte, wie im Schlummer, schwer, Und durch die busch'gen Brau'n, Als hätte just im Träume er Viel sond`re Ding zu schau'n. Auch saßen dort am Tischesrand Viel stolze Herr`n umher, Das Haupt gestützt auf ihre Hand, Die nickten, so wie er. Sie trugen Wämster aller Art Von buntem Farbgemisch, Und wie dem Kaiser, wuchs der Bart Jedwedem durch den Tisch. Der Hirt, dies sehend, mit Bedacht, Neigt sich vor Carol tief, Der wackelt mit dem Haupte sacht, Doch nach, wie vor, er schlief. Dann aber hebt, wie ist's ihm schwer, Das Haupt der ernste Greis, Und wendet sich zum Hirten her, und frägt ihn solcher Weis: „Sprich, fliegen wohl die Raben noch Um diesen Berg zur Stund?“ „Sie fliegen jetzt, wie früher noch Herum…" so spricht sein Mund. Da senkt der Greis, wie schwer verletzt, Das Haupt mit weißem Haar, Und murmelt d'rauf: „So muss ich jetzt Noch schlafen hundert Jahr!“ Dann wieder schläft der Kaiser fort, Und zieht die Brauen sehr, Und um ihn schlafen alle dort Und nicken, so wie er. Da winkt der Zwerg den Hirten sacht, Der folget ihm mit Hast. Und wieder führet durch die Nacht Der Gnom den jungen Gast. Und wie sie auf des Berges Haupt Jetzt steh'n, von Grün umsäumt, Ist fort der Zwerg, der Knabe glaubt Es hab ihm bloß geträumt.

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