Nachts, wenn die Stadt schläft, bla** wie Opal, steigen die Krähen in riesiger Zahl, breiten die Flügel, getragen von Dunst, atmen den Irrsinn der menschlichen Brunst. Nachts, wenn die Stadt schläft, wie Kiesel so bleich, verla**en die Ratten ihr riesiges Reich. Die Augen voll Wahnsinn, die Mäuler voll Gier, sind sie dämonische Diener von ihr. Sie ist die Prophetin des Unheils, so spät in der Nacht, so zermagert und irr - treibt sie als hungernde Mondin und wohnt in den Bars voll Geräusch und Geklirr. Nachts schleichen Leute, krank bis aufs Blut, das Trugbild der Mondin, das tut ihnen gut. Verlangen nach Lügen, nach Wahnsinn und Licht, verlangen, da** etwas in ihnen zerbricht. Das ist ihre Stunde, die Stunde der Frau. Sie lehnt an der Mauer, so grausam und grau. Sie handelt mit Träumen und gutem Gewissen, das hat sie den Kindern und Tieren entrissen. Sie ist die Prophetin des Unheils, so spät in der Nacht, eine Traumdealerin - wenn einer in Panik erwacht, in der Nacht seinen Traum sucht: vor ihr fiel er hin! Sie handelt mit Drogen, hart wie ein Mord. Von einem besoffenen Dichter das Wort. Von einer der billigsten Nutten den Duft, aus Foltergewölben die Angst und die Luft. Sie mischt was sie findet zu Schmerzen und Qual, nachts, wenn die Stadt schläft, bla** wie Opal. Nachts, wenn die Stadt schläft und Haus lehnt an Haus, tauscht sie die seelischen Schmerzen aus.