Es war einmal der Riesenmann Mit einem Riesenhut Der schlief so tief, der schlief so lang Der träumte ach so gut Der träumte von ner schönen Frau Ne Frau, so winzig klein Die lebte auf nem Löwenzahn Und lud ihn zu sich ein Da hat der Riesenmann bei Nacht Mit einem Riesenschritt Sich zu dem Fräulein aufgemacht Den Hut, den nahm er mit Er stapfte über Städte hin Die nahm er gar nicht wahr Er suchte nur die Blümelein Und suchte, wo sie war Die Menschen, Städte, Länder nun Die fühlten sich bedroht Sie taten, was sie immer tun Sie schrien: „Schießt ihn tot!“ Was ist die Liebe? Liebe ist ja immer Rebellion! Die Welt, was kümmert denn die Welt einen Verliebten schon? Versinkt die Welt im Chaos, in Tristesse und Depression Der Riesenmann läuft schwerelos und träumt sich still davon Die Generäle riefen: „Jetzt!“ Im Bombenhagelschein Der Riesenmann blieb unverletzt Er war ja auch aus Stein Er sammelte die Panzer nur Wie lästiges Gemück Im Riesenhut und warf sie dann Zum andern Müll zurück Dann stand der Riesenmann im Mai In einer Vollmondnacht Und hörte in dem Kriegsgeschrei Ein Flüsterstimmchen sacht Es tanzte blütenzart und licht Das Mädchen seines Traums Auf Rosenblatt im Silberlicht Des ganzen Weltenraums „Ich nehm dich mit!“, rief Riesenmann „Und setz dich in mein Ohr Dann flüsterst du mir Träume zu Und lachst zu mir empor.“