Oh, wie gern' würd' er Euch künden von der Welt und wie er sie sieht, doch wie könnte von etwas er sprechen, von dem er absolut nichts versteht?! Wie gern' würd' er Euch singen von der Liebe, die alles durchwebt, doch ihm bleibt nur die traurige Klage, denn noch keinen Tag hat er's erlebt. Ach, wie gern' würd' er Euch preisen von der Freiheit unendlichem Glück, doch straften dann seine eig'nen Ketten ihn Lügen bei jedem Schritt. Gar wohlbehütet ist sein Leben, und dies gibt ihm die Möglichkeit, leidend im Dunkel langzuliegen, pflegend nur die Traurigkeit. Minnesang, oh Minnesang, unser arsch ist fett, uns're Nase lang. Von gar nichts handelt dieses Lied, da Einfalt nun mal nichts gebiert. Von allen Melodien hat er die traurigste für sich erwählt, denn sie gleicht so sehr seinem Wesen und dem maßlosen Leid, das ihn quält. Eine Sage von Monstern und Feen, ja, von Heiden auch und Zauberkraft, von Bestimmung, von Zufall und Wundern und dem Schläfer, der am End' erwacht. Ja, all dies steht geschrieben schon in dem Buch, das man Schicksal nennt, und obgleich schon vor Zeiten ersonnen, seinen Ausgang hier doch niemand kennt. Ein Buch, das sich in Schweigen hüllt, seine Zeilen beim Lesen erst entstehen, damit die neugierig blätternd' Hand nichts als leere Seiten soll seh'n. Minnesang, oh Minnesang, wenn das Ende naht, wird's uns doch schrecklich bang. Von gar nichts handelt dieses Lied, weil Einfalt nun mal nichts gebiert.