Er spült die Teller im "Südwesterhaus" in Wenningstedt, Weiss gar nicht, wann ich den ersten Blick aufgefangen habe. Vielleicht ein Lächeln überm vollbeladenen Tablett, Meist siehst Du ja nur die schwarzen Hände bei der Tellerrückgabe. Sie sagen Johnson zu ihm, und morgens treff‘ ich ihn manchmal Beim Laufen zwischen Westerheide und Klappholttal. Da kommt er mir schlingernd auf sandigen Wegen Mit seinem alten, klapprigen Fahrrad entgegen. Ich sage "Djambo Johnson", er sagt "Moin, Moin, Mister", Ob es stürmt oder schüttet oder grad über der Lister Düne stahlblau der Himmel aufklart, Ist er Mit einem Lächeln immer auf grosser Fahrt: Klaar Kimming, rüm Hart! Er sagt, der Job ist in Ordnung, er kommt klar mit dem Geld, Er hat das Fahrrad und in Mellhörn sein eignes, kleines Zimmer. Er sagt, die Küche ist der beste Platz auf der Welt, Und die Leute sind nett, also fast alle und fast immer. Manchmal guckt er durch die Durchreiche - das soll‘n sie zwar nicht - Auf die weiss gedeckten Tische mit dem Kerzenlicht. Und von den halbvollen Tellern, die die Mädchen abräumen, Spült er fort, wovon sie zuhause alle nur träumen. Ich sage "Djambo Johnson", er sagt "Moin, Moin, Mister", Ob es stürmt oder schüttet oder grad über der Lister Düne stahlblau der Himmel aufklart, Ist er Mit einem Lächeln immer auf grosser Fahrt: Klaar Kimming, rüm Hart! Der Wind treibt Regen her von See und Wolken schwer und grau, Er hat die bunte Wollmütze tief ins Gesicht gezogen. Er sagt, die Leute hier haben in ihren Augen das Blau, Das ihrem Himmel so oft fehlt und dem Meer und den Wogen. Manchmal sitz‘ ich neben ihm im Bambushäuschen im Lee, Hör‘ ihm zu, wenn er von seinem Dorf erzählt und seh‘ Uns beide unterm Baum in der Savanne sitzen Und seinem kleinen Bruder einen Mercedesstern schnitzen. Ich sage "Djambo Johnson", er sagt "Moin, Moin, Mister", Ob es stürmt oder schüttet oder grad über der Lister Düne stahlblau der Himmel aufklart, Ist er Mit einem Lächeln immer auf grosser Fahrt: Klaar Kimming, rüm Hart! Er ist nicht fremd hier und ist dennoch verlor‘n irgendwo Zwischen Cafés und Containern, Bistros und Juwelieren. Die blonde Frau, die manchmal hersieht, meinst das nicht wirklich so, Und immer Angst, es stimmt 'was nicht mit den Papieren. Manchmal seh‘ ich ihn spät in der Telefonzelle steh‘n, Dann kann ich in seinen Augen so ein Leuchten seh‘n, Als könnte er von fern die Stimmen seiner Ahnen hören, Die ihn in der Inselnacht "Hey Johnson, du schaffst das!" beschwören. Ich sage "Djambo Johnson", er sagt "Moin, Moin, Mister", Ob es stürmt oder schüttet oder grad über der Lister Düne stahlblau der Himmel aufklart, Ist er Mit einem Lächeln immer auf grosser Fahrt: Klaar Kimming, rüm Hart! Klaar Kimming, rüm Hart!