Ich möchte bleiben, verweilen Hab' leider keine Zeit Ich muss mich eilen, nicht stillstehen Es ist schon längst soweit Ihn bücken, den Rücken Und atemlos mich plagen Kein Stillstehen, immer weitergehen Die schwersten Lasten tragen Dafür bekomm' ich keinen Lohn (Nur gerade eben ein paar Reste) Schweissna** sind meine Lenden schon (Und diese Welt ist nicht die beste) Lange Ohren, kurze Beine Ganz grau bin ich von Gestalt Störrisch bin ich von alleine Nicht zu zwingen mit Gewalt Doch seht, mein Bruder, das Pferd Ist gezüchtet und gezähmt Gut eingeritten und gegängelt Sein Wille wird gelähmt Als Streitross, als Reitpferd Tut es vortrefflich seine Pflicht Scheuklappen, Trense und Sattel Damit der Eigensinn zerbricht Dafür bekommt es schmalen Lohn (Etwas Hafer für den Gaul) Und aufgefressen wird es auch (Wenn es zu nichts mehr taugt, dann ist es eben faul) Stolz ist es, das Pferd Da** es dem Menschen dienen muss Doch dies ist verkehrt Solch Stolz ist Mühsal, nicht Genuss Und in der Wildnis, das Einhorn Sinnlich, schön und frei Glaubt es wäre einzig, tut so Als ob es gar nichts weiss So gar nicht betroffen Ungerührt vom Weltgeschehen Genügt nur sich selber Und will von allem gar nichts sehen Dafür bekommt es guten Lohn (Denn solche Leute kann man brauchen) Und gut gepflegt sein soll es auch (Es muss ja schliesslich etwas leisten) Lässt als Fabeltier Ein paar feine Stückchen sehen Soweit es ihm erlaubt Weiter wagt es nicht zu gehen Sagt mir, Ihr Esel, Ihr Pferde Und Ihr Einhörner auch Woran liegt es bloss, was tun wir denn Da** man uns so missbraucht Als Kriegsross, Packesel Und als seltenes Fabeltier Sagt, muss das so bleiben Oder – was ändern wir? Sind unsere Zähne denn zu stumpf? Wir können nicht nur Hafer beissen! Sind unsere Hufe abgewetzt? Man muss sie nur ein wenig schleifen! Trensen brauchen wir nicht mehr Zaumzeug wird jetzt abgelegt Fabeltier sein ist vorbei Es wird Zeit, da** sich was regt!