Orplid - Sterbender Satyr lyrics

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Orplid - Sterbender Satyr lyrics

Weder Gott, noch Tier; ein Feuer Jäher Leidenschaft war ich, Hetzte sommers Abenteuer, Als ich durch die Wälder strich, Scheute weder Wein, noch Fehde, War ein froher Knecht der Hast, Ach, in meinem Herz war jede Ungestüme Lust zu Gast. Namenlose Zechgefährten Bannten mich in ihren Troß, Dornen meine Lippen sehrten, Frucht um Frucht ich blind genoß, Flog von Rausch zu Rausch dem Fleische Zugetan, das ich verschlang, Huldigte dem Brunftgekreische; Meine Flöte dazu sang! Jetzt, beschenkt mit weiser Gabe Blumenleichter Kindlichkeit, Ich mich an den Stunden labe, Die der Stille sind geweiht. Einmal noch darf meiner Flöte Unbeschwertes Sommerlied Jagen nach der Morgenröte, Jubeln über welkem Ried. Du, mein Lied, sei Meeresrauschen, Wie ein Falkenschrei entflieh! Innehaltend will ich lauschen Deiner wilden Melodie. Flieg, mein Lied, entfliehe heiter Tönend ostwärts; ich bin alt, Fliege ohne mich nun weiter, Meine Tage enden bald. Morsch ist mein Gehörn geworden, Stumpf und starr mein Nackenhaar; Schon zu oft nahm allerorten Abschied ich von jedem Jahr. Müde bin ich! nach durchzechten Sommern trauter Kraft beraubt, Möchte nur auf Moos und Flechten Betten mein ergrautes Haupt. Zwischen raunenden Zypressen, Sanft entzweit von wirrem Ziel, Will entschlafend ich vergessen Aller Freuden Schattenspiel. Rieseln soll im Herbst aus meinen Augen alter Wege Staub, Fern von meiner Jugend Hainen, Unter moderweichem Laub. Wo ich über Rosenhecken, Fliegenpilz und weißen Klee Lüstern tollte, soll bedecken Letzte Spuren hoher Schnee. Sinken meine Augenlider Und mein längster Traum beginnt, Führt Äonenschlaf mich wieder In des Rausches Labyrinth. Wenn der Nächte Sternenschimmer Mich vergiftet, wie einst Wein, Werde trunken ich für immer Schmerz und Lust entronnen sein, Werde folgen, ohne Alter, Frei von meiner Sinne Trug, Leichter gaukelnd als ein Falter, Meines Liedes Vogelzug.

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