Manfred Krug - Epistel Nr. 7 - Schön Ulla schlief, die Hand unterm Ohr lyrics

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Manfred Krug - Epistel Nr. 7 - Schön Ulla schlief, die Hand unterm Ohr lyrics

Spoken poem: Schön Ulla schlief, die Hand unterm Ohr In ihrem Bettgestelle Der alte Krüger schnüffelte vor Schön Ullas Kammerschwelle! Vorn im Krug, glaub Bruder mir Warteten durstig die Pra**er Kriegten weder Schnapas noch Bier Kaum einen Tropfen Wa**er! Denn der Alte auf den Zeh'n Ist hin zum Bett geschlichen Zupft am Deckbett und musst' geh'n Musst' zu den Ärgerlichen! Ulla hustet Fror und prustet Angelte nach dem Plumeau Bumst und reckt sich Und bedeckt sich Und war wieder froh! Ein Regenbogen glitzerte bunt Durch einen Silberschauer Des Wirtes Hänfling zwitscherte und Hüpfte herum im Bauer! Zephir, der die Schläfer neckt Machte die Fenster erbeben Ulla, aus dem Schlaf geschreckt Konnt' kaum die Lider heben Rechtshin, linkshin warf sie sich Als ob sie sterben müsste Gähnte gottesjämmerlich Und kratzte sich die Brüste! Drauf sie grinste Schräg sie linste Nach dem alten Kleiderstock Sucht die Schuhe Knöpft in Ruhe An den Unterrock! Mit Wein hat sie den Busen genetzt Mit Rosenduft ein Quentchen Die Perlschnur um den Arm legt sie jetzt Und um den Hut ein Bändchen! Und ein Zephir in der Luft Hielt ihr den Spiegel gerade! Einer mengte süßen Duft In Flor, Tüll und Pomade! Eine Pfirsichaut, ein lächelnder Mund Zwei Alabasterbrüste Ach Himmel! Jede kommende Stund' Entfachte neue Gelüste! Doch von aller Glut und Pracht Die unser Herze verdammen Brannt' mit hold'ster Zaubermacht Der Augen schöne Flamme! "O, wenn Ulla Tunichtgut Ein Wimperlein beweget Wird das warm' und kalte Blut In mir aufgereget! Ein Geträller Feiner, heller Als des Morgens Lerche girrt! Solche Lieder Gibt's nicht wieder!" Grunzte Vater Wirt! Nie sah den Wirt man so voll Pein Und nie so voller Glücke Vorm Stuhl kniend schob er an Ullas Bein Das Strumpfband fief zurücke Zog den Schuh ihr aus und glitt Zart mit dem Tuch übers Leder Wenn sie gähnte, gähnte er mit Der alte Schwerenöter! Ihren Hals ein Würfeltuch Von Seide gelb bedeckte Das vor lüsternem Versuch Die weiße Brust versteckte! Schön Ulla lief, den blauen Salopp Und Pontac umgeschlagen Zum Krug hin, wo ein Tässchen sie hob Mit Süßschnaps für den Magen! Zuckerzwieback fein und rund Sie in das Mäulchen sich stopfte Venus schlief in Glases Grund Vom Rande Bacchus tropfte! Jeden Zecher da durchfuhr Glückseligkeit und Frieden Dicken Mann mit Silberuhr Wie armen Invaliden! Götterweihen Ach, verleihen Ullas Kuss und Alkohol Krügers Läden Sind in Schweden Unerreicht! Sein Wohl! Doch Himmel, welche Glücksänderung Der allerliebsten Szene Im Türstock steh'n, mit grausigem Sprung Vier krumme alte Hähne! Einer einen Säbel schleppt Den langen Strick hielt der Zweite Nummer Drei, blind und bedeppt Zog Ulla fort ins Weite! Lärm, Geheul mit einemmal Schön Ullas Jammerschreie Wer da saß, saß leichenfahl Der Krüger flennt für Dreie! Auf der Hausbank Vor dem Ausschank Lag noch Ullas Branntweinglas Ausgenippet Umgekippet So ein Fest war das! Leb, Nymphe, wohl! Apollo mir lieh Die Gabe, dich zu malen Fort gingst du doch herrlich wie nie Wirst du im Lied erstrahlen! Von deinen Rivalinnen Keine so hab' ich erhoben Lauthals wie Vestalinnen Wenn sie die Vesta loben! Hülle dich in hären Tuch Spinn Flachs, sing fromme Lieder Spinn, lies dein erbaulich Buch Dein Stern, er kehret wieder! Tage schreiten Jahreszeiten Glaub, da** bald aus dem Verlies Amors Wagen Heim dich tragen In sein Paradies!

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