1943, kurz vor dem Ende der Nazidiktatur, wurden die Geschwister Sophie und Hans Scholl und vier weitere Mitglieder der Widerstandsbewegung "Die Weiße Rose" in München hingerichtet. Ihnen und all denen, die sich auch heute noch dem Faschismus entgegenstellen, ist dieses Lied zugeeignet. Jetzt haben sie euch zur Legende gemacht und in Unwirklichkeiten versponnen, denn dann ist einem - um den Vergleich gebracht - das schlechte Gewissen genommen. Ihr wärt heute genauso unbequem wie alle, die zwischen den Fahnen stehn, denn die aufrecht gehn, sind in jedem System nur historisch hochangesehn. Ihr wärt hier so wichtig, Sophie und Hans, Alexander und all die andern, eure Schlichtheit und euer Mut, euer Gottvertrauen - ach, tät das gut! Denn die Menschlichkeit, man kann's verstehn, ist hierzuland eher ungern gesehn und beschloß deshalb auszuwandern. Ihr habt geschrien, wo andre schwiegen, obwohl ein Schrei nichts ändern kann, ihr habt gewartet, ihr seid geblieben, ihr habt geschrien, wo andre schwiegen - es ging ums Tun und nicht ums Siegen! Vielleicht ist das Land etwas menschlicher seitdem. doch noch wird geduckt und getreten. Der Herbst an der Isar ist wunderschön, und in den Wäldern lagern Raketen. Ich würd mal mit euch für mein Leben gern ein paar Stunden zusammensitzen, doch so nah ihr mir seid, dazu seid ihr zu fern, trotzdem werd ich die Ohren spitzen. Ihr wärt hier so wichtig, Sophie und Hans, Alexander und all die andern, eure Schlichtheit und euer Mut, euer Gottvertrauen - ach, tät das gut! Denn die Menschlichkeit, man kann's verstehn, ist hierzuland eher ungern gesehn und beschloß deshalb auszuwandern. Ihr habt geschrien, wo andre schwiegen, obwohl ein Schrei nichts ändern kann, ihr habt gewartet, ihr seid geblieben, ihr habt geschrien, wo andre schwiegen - es geht ums Tun und nicht ums Siegen! Ihr habt geschrien, wo andre schwiegen, obwohl ein Schrei nichts ändern kann, ihr habt gewartet, ihr seid geblieben, ihr habt geschrien, wo andre schwiegen - es geht ums Tun und nicht ums Siegen!