Meine Freundin, die einen Dackel mit drei Beinen hat Und auch von Vögeln was versteht, jedoch nur einen hat Die nahm ich unlängst mit mir ins Konzert Zuerst war sie total verstört Doch plötzlich rief sie voller Glück Wie wunder-wunder-wunder-wunderbar ist doch Musik! Wenn ich jetzt in der Fabrik so lange sitzen muss Da** mir mein Steißbein so sehr wehtut, da** ich schwitzen muss Dann denk ich einfach manchmal zwischendrein An Bernstein, Milstein, Rubinstein Und sofort fühl ich mich wohl in dieser scheußlichen Fabrik Wie wunder-wunder-wunder-wunderbar ist doch Musik! Viola d'amore, wie klingt sie im Ohre so hehr Wer Alban Berg schafft, braucht keine Gewerkschaft mehr, das wär vulgär Auch beim alten Bach wird ich immer schwach Haydn ist entzückend, wenn ich Kugellager mach Hör ich Debussy am après-midi Störn mich die paar Überstunden nie Und ein zerlumpter alter Perser tief in Teheran Sah sich eines Tags die Zauberflöte näher an Und trotz Hunger, Ödemen, Rachitis und Ruhr Studierte er die Partitur Und rief noch im Sterben mit brechendem Blick: Wie wunder-wunder-wunder-wunderbar ist doch Musik! Und als der Schah das hörte, sagte er: Da frag ich mich Wenn Musik soviel vermag, ja wozu plag ich mich? Bringt mir flink den Nibelungenring Und die schönsten Oratorien von Humperdinck! Ich hab genug von Politik! Von jetzt an leb ich nur noch für mein Volk und für Musik! Und auf der Welt auch alle anderen Politiker Riefen: Schluß mit der Macht -- wir haben sie dick! Nur die Schweizer, die wurden Kritiker Alle anderen machten Musik Jeder wollte ganz besonders musikalisch sein Es gab Kanzlerorchester, einen Bürgermeisterchor Zwar: es konnte nicht gleich jeder ein Sawallisch sein Doch wer nichts konnte, wurde halt Tenor Kissinger spielte f*gott, Helmut Schmidt Saxophon Breschnew gelang auf der Orgel die Lukaspa**ion mit hehrem Ton Ja**ir Arafat spielte mit Sadat Schönbergs Violinsonate tadellos vom Blatt Aus dem Weißen Haus klang die Fledermaus Strauß natürlich spielte nichts wie Strauß Und die ganze Welt fing wunderbar zu klingen an Denn es gibt ja schließlich niemand, der nicht singen kann Über Nacht war alle Not vorbei Man stellte fest: Der Mensch ist frei Und von Freiheit führt kein Weg zurück Niemand wollte irgendwelche Kriege führen Oder seine eigene Karrier' forcieren Jeder war durchdrungen und durchklungen von Musik!