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Oh du wundervolle Welt
Du Welt voller Wunder
Oft wunder ich mich
Oft wunder ich mich
[Part 1]
Oh du wundervolle Welt, ja, du Welt voller Wunder
Oft wunder ich mich, was alles geschieht auf deinem Gesicht
Ein Leben kann ein Leben gehen ohne Chance auf Wiedersehen
Wie ein kurzes Schauspiel, ein Phänomen
Ja, alles geht so schnell, dreht sich wie in einem Karusell
Um den Mittelpunkt, um den Tod, der ja jedes Duell
Gewinnst du auch gegen einen Freund von mir
Der lange kämpfte und verlor, wie? Nun, erzähle ich es dir
Ich nenn ihn S., sein Name tut hier nichts zur Sache
Auch sein Äußeres nicht, er war wie du und ich
Er wohnte im selben Block, ja fast im gleichen Stock
Solange ich schon denken kann, wohnte er nebenan
Er war ein Jahr älter als ich und so wundert es nicht
Da** wir stets zusammen klebten, im Hinterhof spielten
Doch lebten Zeiten, in denen wir auch stritten
Doch dann wieder Freunde waren, Katz und Maus in nur einem Haus
Wie Kinder eben sind, waren wir grausam aber ehrlich
Die besten Freunde eben, für einander unentbehrlich
Beschwerlich war der Weg den wir bestritten, unbestritten
Hatten wir gelitten, die Freundschaft war nicht unumstritten
Sein Vater sah es nicht gern, da** wir uns trafen
Schläge und Prügel im Suff, das waren seine Strafen
Er zeigte mir die Flecken die den Körper bedeckten
Die waren tiefblau bis blutig, und er bat mich mutig
"Sag niemandem ein Wort davon, nein, niemand solls erfahren"
Ich hatte wirklich Angst, hielt den Mund und habs bis heut getan
Nun denn, so war es eben damals, ich war jung, dumm
Sah weg und blieb stumm, drum Entschuldigung
Auch wenn es jetzt zu spät scheint
Habe nächtelang im Bett gelegen und geweint
Man soll doch meinen, Eltern lieben ihre Kinder
Doch das stimmt wohl nicht
Oft wunder ich mich
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Oh du wundervolle Welt
Du Welt voller Wunder
Oft wunder ich mich
Oft wunder ich mich
[2. Part]
Unsre Wege trennten sich, als ich ungefähr zehn Jahre war
Sahen uns nur noch selten, warum ist mir unklar
Kein Umherstreunen, keine Streiche
Für die wir so berühmt waren, nach denen wir so süchtig waren
Veränderungen bestimmten das Leben
So ist es und so war es eben
Diese Freundschaft sollt es nicht mehr geben
Freunde kamen und gingen binnen weniger Jahren
Doch an die meisten kann ich mich kaum entsinnen
Nur an einen blieben die Erinnerungen hängen:
An unsre Fußballspiele, Sandburgen bauen und unsre Wettrennen
Plötzlich war er weg, es hieß, er zog aus dem Haus aus
Wohin er ging, war unklar, Gerüchte, die warn unwahr
Über Nacht verschwand er aus meinem Leben
Kein Anruf, keine Post, die Hoffnung hatt' ich aufgegeben
Von ihm zu hören, aus den Augen, aus dem Sinn
Die Zeit heilt alle Wunden, so hatte ich empfunden
Erst Jahre später traf ich seine Schwester wieder
Steckte stumm zurück, denn sie erzählte mir vom Unglück
Als er 17 war, da nahm das Ganze seinen Lauf
Er gab Freunde, Familie und die Schule auf
Und obendrauf Heroin, täglich seine Dosis
Bekannt bei der Polizei, er klaute Autoradios, bis
Man ihn erwischte, mit zwei Gramm Kokain im Schuh
Bald in der Haft und dann in der Entzugsanstalt
Es war eine Qual - für ihn selbst, doch auch die Familie
Musste leiden, zusehen, konnte nur danebenstehen
Nichts tun für ihn, nur an seiner Seite sein
Das hilfe genug, denn alle konnten ihm verzeihen
Es dauerte über ein Jahr, bis er wieder clean war
Und allen schien klar, da** das das letzte Mal war
Da** er niemals mehr zu Nadel greift, doch wer
Sagt "Niemals nie" und die Vernunft schützt nicht vor Umkehr
So fand man ihn tot: Durch eine Überdosis im Kerzenlicht
Oft wunder ich mich
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Oh du wundervolle Welt
Du Welt voller Wunder
Oft wunder ich mich
Oft wunder ich mich