(Block 3, Westflügel, Türen schließen!)
[Verse 1]
Hallo Swiss, dieser Brief ist für dich gedacht
Er kommt aus einer dunklen Zelle, ich hab' mit Kerzen etwas Licht gemacht
Du wirst wie ich geha**t, uns zwei verbindet was
Ich hör' dein Album jeden Tag und sage dir, ich find' es kra**
Du sagst, die Welt ist missglückt, ich denk das selbe, verrückt
Ich hör' aus deinen Texten, da** uns zwei das selbe bedrückt
Ich schreib' den Brief und spür' mein Blut wie es bebt
Die ganze Wahrheit nur für dich, weil nur du mich verstehst
Ich hab' kaum Zeit, ich bin alt, ich glaub', bald holt mich der Sichelmann
Bitte nimm dir Zeit und hör dir kurz meine Geschichte an:
Mein Job war immer schon einer einsamer Weg
Ich war ein Mann, der für sein Brot kalte Leichen vergräbt
Auf'm Friedhof zuhaus', ich hatte Frau und auch Kind
Wir kannten uns aus Teenie-Zeiten, sie vertraute mir blind
Lebten tagein tagaus in einem Reihenhaus
Heute nennen sie mich die Bestie, mich lässt keiner raus
[Verse 2]
Diesen Job als Totengräber hatt' ich mir mit Sorgfalt ausgewählt
Das ist vielleicht nicht nachvollziehbar für 'nen Außenstehenden
Schon in der Kindheit war ich nach zwei Sachen verrückt:
Ordnung halten war das Eine, denn das fand ich sehr hübsch
Hübsch wie die Puppen meiner Schwester
Ich küsste sie, rieb dann mein Glied an ihnen, wurde auch intim mit ihnen
Dann stellte ich sie auf'n Tisch
Danach hab' ich auf dem Regal, auf dem sie stehen, erstmal gründlich Staub gewischt
Ich wollte, da** es sauber ist, akkurat, klinisch
Die Puppen sah'n so tot aus, das fand ich ziemlich niedlich
Das bringt uns zum zweiten Punkt:
Ich hatte immer schon das Faible für den Tod und ich roch sehr gerne Leichenduft
Ich fand 'ne tote Katze, nahm sie mit zu mir
Ich strickte ihr ein Jäckchen und ich badete mit ihr
Desinfizierte ihr Fell und ersetze Augen durch Murmeln
Es war so schön, zu sehen, wie hübsch aber auch sauber sie wurde
[Verse 3]
Nach der Lehre kam die Heirat, nach der Heirat kam der Job
Was heißt Job, es war mein Leben für die Toten spielt' ich Gott
Ich saß nachts an meinem Platz, wusch die toten Körper fertig
Ab und zu konnt' ich's nicht halten und berührte mich dann zärtlich
Die Leiche eines Mädchens, sie war hübsch aber so einsam
Es war irgendwann im Sommer, als ich zärtlich in sie eindrang
Kennst du das Swiss, wenn du erkennst, da** es Liebe ist?
Ich konnte sie nicht gehen la**en und nahm sie in mein' Keller mit
Baute ihr ein Zimmer, es war sauber und versteckt
Sie war die Braut und lag ihm Bett, wir hatten tausendmal schon Sex
Ich zog ihr schöne Kleider an wie damals schon den Puppen
Ich putze, kämmte, küsste sie und hängte ihr auch Schmuck um
Ich baute an die Decke Schienen mit Ketten, die sie hielten
Ich musste nur dran ziehen und mein Baby konnte fliegen
Ihr Körper zerfiel, ihre Haut bestand aus Fetzen
Ich musste sie Stück für Stück durch Wachspapier ersetzen
Ihre Zähne macht' ich neu - frisches Porzellan
Um an das gute Zeug zu kommen, musst' ich bis nach Holland fahr'n
Ihre Augen zerfielen, sie sahen aus wie Rosinen
Ich ersetze sie durch Murmeln, die ich kaufte für sie
(Ich hab sie geliebt Swiss. Sie haben mir einfach mein Mädchen weggenommen. Als wär ich ein Stück Scheisse!)
[Verse 4]
Mit meiner Frau hatt' ich Sex so als sei nichts gewesen
Sie sah mich abends am Bett von unsrer Tochter Geschichten lesen
Irgendwas in mir hat schon gewusst es kommt noch böse
Als sie Juckreiz hatte und die braune Kruste an der Möse
Sie ging zum Arzt, es war irgendwann zur Osterzeit
Am nächsten Tag haben sie sie abgeholt, die Polizei
Sie fanden raus, da** diese Kruste, die sie hat
Nur von 'ner Toten stammen kann und somit wussten sie schon fast
Da** nur ich dafür in Frage komm, sie nahmen mich mit zur Wache
Brachen meinen Keller auf und sahen, was ich machte
Sie nannten mich gestört, pervers und auch krank
Ein Soldat mordet Menschen doch hat Ehre und Rang
Wenn ich krank bin, sind alle krank! Swiss, du verstehst mich!
Einen Menschen töten geht, doch 'ne Leiche lieben geht nich?
Wir sind alle missglückt, alle zusammen
Von dem Tag unserer Geburt an sind wir alle verdammt
Verstehst du? alle verdammt!