Der Erste sagt, der Weg sei weit
Der Zweite sagt, der Weg sei schwer
Der Dritte meint, knapp sei die Zeit
Der Vierte denkt, ich könnt nicht mehr
Der Fünfte baut an hohen Mauern
Der Sechste kratzt die Hoffnung aus
Der Siebte fängt schon an zu trauern
Und Acht macht zynischen Applaus
Der Neunte sagt, ich wär alleine
Ich wär zu krank, meint Nummer Zehn
Der Elfte fesselt meine Beine
Der Zwölfte lässt mich irre gehen
Ich mache endlich mir zu liebe
Seelenparlamentsrevolution
Ich schütte Sand in mein Getriebe
Und stürze ich – was macht das schon?
In mir soll alles sein: Ein Aufbruch
Und ich zerbrech den starken Mann
Ich höre auf mit der Maschine
Und fange mit dem Menschen an
Der Erste malt den Schmerz, der wartet
Der Zweite mischt die rote Farbe
Der Dritte spürt: Verzweiflung startet
Der Vierte testet eine Narbe
Der Fünfte lockt mich zu den Frauen
Der Sechste meint, ich schaff es nicht
Der Siebte lässt mich Schwäche schauen
Der Achte zeigt, wie man zerbricht
Ich mache trotzdem mir zu liebe
Seelenparlamentsrevolution
Unerträglich, wenn ich bliebe
Was ich stets war: Was war ich schon?
Ich will den alten klugen Krieger
In einem zarteren Kostüm
Ich will den liebevollen Sieger
Ich will kein Ungetüm
Der Erste sagt: Ich schaff es nicht
Der Zweite sagt: Ich schaff es nicht
Der Dritte sagt: Ich schaff es nicht
Der Vierte sagt: Ich schaff es nicht
Der Fünfte sagt: Ich schaff es nicht
Der Sechste sagt: Ich schaff es nicht
Der Siebte sagt: Ich schaff es nicht
Der Achte sagt: Ich schaff es nicht
Der Erste sagt: Der Weg sei ohne Ende
Er werde steiler, so Nummer Zwei
Der Dritte ringt schon panisch meine Hände
Der Vierte sagt: Die Hoffnung sei vorbei
Der Fünfte sagt: Nur Labyrinthe
Der Sechste ahnt den Selbstbetrug
Der Siebte brüllt: Nimm doch die Flinte
Der Achte: Wirf dich vor den Zug
In mir ist alles, alles Feuer
Und ich zerbrech den starken Mann
Ich höre auf mit der Maschine
Und fange mit dem Menschen an
Seelenparlamentsrevolution
Revolution im Seelenparlament