Es folgt die Geschichte von meinem Verstand
Wie er mir abhanden kam und wie ich ihn dann wiederfand
Dies möchte ich nun in diesem Lied besingen
Um mich und meinen Verstand wieder in Einklang zu bringen
Weder weiß ich was ich tue noch weiß ich wo ich bin
Huch ein Mikrofon, ich hör jedoch jemanden singen
Oh nein das bin ja ich, hab mich an der Stimme erkannt
Ich verlor den Verstand an einem Sommernachtsstrand
Und seit dem hängt er da, singt Kumbaya am Lagerfeuer
Ich hätte ihn gern zurück doch er sagt „Du bist gefeuert!“
Ich frage: „Wie gefeuert, wie geht das, versteh ich nicht!“
Er sagt: „Natürlich nicht, kein Verstehen ohne mich.“
Ich sage: „Toll! Wie soll ich denn das jetzt verstehen?“
Er sagt: „Ganz einfach, keine Schlüsse mehr ziehen.“
Ich sag: „Was nich mehr ziehen?“ „Na keine Schlüsse mehr ziehen
Unter keinen deiner Thesen einen Schlussstrich ziehen
Denn wer Schlüsse zieht, kann das Licht nicht sehen
Verstand lenkt ab, du musst ins Unbekannte gehen
Wo noch nie eine Person zuvor war
In das Land ohne Namen namens: ‚Oha‘!“
Ich frage: „Was, was ist denn das, ist da** ein Rätsel oder so?“
Er sagt: „Nein, das ist die Lösung, wär ich du, wär ich froh
Denn du brauchst mich nicht, ganz ehrlich, schau mich an
Verstand is für Anfänger, steh jetzt bitte deinen Mann
Also Stützräder ab und Leinen los, gib dir nen Stoß
Du bist der Fluss, nicht das Floß
Du bist alles was du siehst und du bist nichts von alledem
Lös mich auf, wirf mich weg und du wirst sehen
Was noch nie eine Person zuvor sah
Es ist das Land ohne Namen namens: ‚Oha‘
In die Wellen der Betrachtung ohne Worte und Teilung
Verweile da ein Weilchen, das vertreibt dir die Verpeilung
Ich halt dich auf, also geh ich, tschüss und peace!“
So war es damals, als mich mein Verstand verließ
Und als ich dann vollkommen verrückt war
Orientierungslos, verpeilt und zerpflückt war
Lief ich durch die Straßen und redete vor mich hin
Nichts hing mehr zusammen und nichts machte mehr Sinn
Mein Aussehen war zerlumpt, meine Kleider waren hin
Ich trank aus Pfützen und ging in der Spree schwimmen
Ich redete nur mehr Scheiße, keiner hörte mehr hin
Ich schrie mich selber an und ich hörte ständig Stimmen
Doch eines Tages gab ich mich der Sache hin
Ich sagte: „Das bist du, das ist dein Leben, schau doch hin!“
Und plötzlich wurde es still um mich, ich wußte ich muss sterben
Ich dachte: „Hm, na gut, das kann jetzt auch nichts mehr verderben.“
Also ließ ich los, sagte nichts mehr und war still
Ich kollabierte, brach zusammen und ich will
Jetzt wirklich nicht beschreiben was danach geschah
Es war so schrecklich und so wunderbar
Denn alle meine Ängste wurden plötzlich zum Zyklon
Sie wirbelten um mich rum, nichts würden sie verschonen
Kein Stein auf dem andern, alles brach in sich zusammen
Es war der gottverfluchte Untergang
Alles verschob sich und zerriss in 1000 Stücke
Und mittendrin mein Ich, ohne Anker, ohne Brücke
Kein Strohhalm zum Greifen, kein Boden zum Stehen
Ich spürte es langsam, ich wußte ich muss gehen
Wo noch nie eine Person zuvor war
In das Land ohne Namen names: „Oha“
Und so ließ ich noch mal tiefer los und gab mir einen Stoß
Alles brauste hoch und wurde riesengroß
Ich lößte mich auf, wurde leer und bloß
Und verstand, mein Gott, ich bin der Fluss nicht das Floß