Muß es eine Trennung geben,
Die das treue Herz zerbricht?
Nein, dies nenne ich nicht leben,
Sterben ist so bitter nicht.
Wie schnell verschwindet
So Licht als Glanz,
Der Morgen findet
Verwelkt den Kranz,
Der gestern glühte
In aller Pracht,
Denn er verblühte
In dunkler Nacht.
Es schwimmt die Welle
Des Lebens hin,
Und färbt sich helle,
Hat's nicht Gewinn;
Hör' ich eines Schäfers Flöte,
Härme ich mich inniglich,
Seh' ich in die Abendröte,
Denk' ich brünstiglich an dich.
Die Sonne neigert,
Die Röte flieht,
Der Schatten steiget
Und Dunkel zieht.
So schwimmt die Liebe
Zu Wüsten ab,
Ach, daß sie bliebe
Bis an das Grab!
Doch wir erwachen
Zu tiefer Qual:
Es bricht der Nachen,
Es löscht der Strahl.
Vom schönen Lande
Weit weggebracht
Zum öden Strande,
Wo um uns Nacht.
Gibt es denn kein wahres Lieben?
Muß denn Schmerz und Trennung sein?
Wär' ich ungeliebt geblieben,
Hätt' ich doch noch Hoffnungsschein.
Wie schnell verschwindet
So Licht als Glanz,
Der Morgen findet
Verwelkt den Kranz,
Der gestern glühte
In aller Pracht,
Denn er verblühte
In dunkler Nacht.
Es schwimmt die Welle
Des Lebens hin,
Und färbt sich helle,
Hat's nicht Gewinn;
Aber so muß ich nun klagen:
Wo ist Hoffnung, als das Grab?
Fern muß ich mein Elend tragen,
Heimlich bricht das Herz mir ab.