Hinunter ins Flache rudert der Rhein
Nicht rot vor Scham, nicht bla**blau vor Vergnügen
Nur harte Arbeit lässt die Saat gedeih'n
Wo klein und fleißig die Gehöfte liegen!
Schäfchenwolken weiden weiß auf Nebel von der Ruhr
Und sonntags tönt ein Knabenchor subtil durch die Natur:
"Du lieber Gott, la**' mich zufrieden grasen
Da** mich den stillsten deiner Hasen sein
Am Rübennachmittag im Krautgärtlein
Eh' deine Engel zum Halali blasen!"
Und während der Landmann schaut übers Land
Und sitzt vorm Haus und nuckelt an der Pfeifen
Liegt überm Acker eine dunkle Hand
Ist groß und gierig, will sich alles greifen!
Ja, es haben schnell erkannt die Herren der Industrie
Da** sich noch mehr verdienen lässt mit Kernkraftenergie!
Da klopfen Agenten leis' an die Tür
Und sagen: "Mann, was soll dein Geracker?
Dein Glück, denn gute Preise zahl'n wir dir –
Gib klein bei und gib uns deinen Acker!"
Mancher ließ sich darauf ein, der hat sich wohl gedacht:
"Wo Geld wohnt hier im deutschen Land, dort ballt sich auch die Macht!"
Hände über Hönnepel – Hände überm Land!
Wessen Hände halten hier denn alles in der Hand?
Deine Hände sind es nicht, die sind von Arbeit rauh
Die halten hier die Zügel nicht, das weißt du ganz genau!
Wer greift nach dir und deinem Land, das du so hart bebaust?
Heb deine Arbeitshand und balle sie zur Faust!
Heb deine Arbeitshand und balle sie zur Faust!
Dann kommen sie auch noch um Kirchengrund
Und bieten viel und keine Hosenknöpfe –
Hochwürden haben ein Grinsen im Mund
Doch der Kirchenrat schüttelt die Köpfe
Und will den Brutreaktor nicht und warnt das Volk davor
Doch sonntags, eh' der Pfarrer spricht, klingt süß ein Kirchenchor:
"Du lieber Gott, la**' mich zufrieden grasen
Da** mich den stillsten deiner Hasen sein
Am Rübennachmittag im Krautgärtlein
Eh' deine Engel zum Halali blasen!"
Der Bischof wechselt den Kirchenrat aus
Der Nein gesagt hat und holt sich Männer, die brav nicken
Die entla**enen Gegner des Reaktorbaus
Untersteh'n sich, einen Brief dem Papst zu schicken!
Die Post aus Rom bleibt lange aus, man fragt, wo sie denn sei
Und findet später sie verstaubt in einer Sakristei!
Bei den Enttäuschten ist auch Bauer Maas
Ein guter Christ von tugendhaften Gaben
Und sieht er Unrecht, packt ihn heiliger Ha**
Auch will er kein Uran als Nachbar haben!
Drum steht er auf, der Bauer Maas und donnert wie Gewitter:
"Dies soll ein Land für Menschen sein und nicht für schnelle Brüter!"
Hände über Hönnepel – Hände überm Land!
Wessen Hände halten hier denn alles in der Hand?
Deine Hände sind es nicht, die sind von Arbeit rauh
Die halten hier die Zügel nicht, das weißt du ganz genau!
Wer greift nach dir und deinem Land, das du so hart bebaust?
Heb deine Arbeitshand und balle sie zur Faust!
Heb deine Arbeitshand und balle sie zur Faust!
Der streitbare Bauer durchschaut den Tanz
Blickt er den Bau dort neben seinem Feld an
Dann sieht er die Wahrheit – die Allianz
Von Kirche, von Staat und von Geldmann!
Jetzt kämpft er gegen das Monopol, führt Revisionsprozess'
Geht mit dem Unrecht ins Gericht – und anderswo zur Mess'!
Doch ist er kein Kohlhaas, kämpft nicht allein
An seiner Seit' war'n letztens siebzigtausend
Und nicht nur bei Kalkar am Niederhein
Erheben sich Volkschöre brausend:
"Sie haben uns noch nie gefragt, doch Antwort kriegen sie –
Wir kämpfen gegen das Kapital und für Demokratie!"
Hände über Hönnepel – Hände überm Land!
Wessen Hände halten hier denn alles in der Hand?
Deine Hände sind es nicht, die sind von Arbeit rauh
Die halten hier die Zügel nicht, das weißt du ganz genau!
Wir weichen hier nicht mehr zurück, sie wissen's nur zu gut
Bis unser eigenes Geschick in eig'nen Händen ruht!
Wir weichen hier nicht mehr zurück, sie wissen's nur zu gut
Bis unser eigenes Geschick in eig'nen Händen ruht!