Da steht er, eingehüllt in Kleider,
Die der Zeit zahlten Tribut.
Auch sonst der Leib unscheinbar,
Älter schon sein warmes Blut.
Es ist der Tag zur Sonnenwende.
Auf dem Dorfplatz Jahr für Jahr.
Und junge Freier eifern fröhlich
Um die schönsten Mädchen da.
Sie versprechen ihnen Liebe
Und den Reichtum dieser Welt,
Sie tanzen, protzen, prahlen,
In der Hoffnung, es gefällt.
"Bin Stärkster, Schönster und auch reichster,
einflussreichster Mann im Dorf.
Liebst du mich, so lieb' ich dich.
Ich schenke dir 'nen sich'ren Hort."
Ohoooo... Ohoooo...
Ein kleines, unscheinbares Mädchen
Sitzt enttäuscht am Rande nur.
Die jungen Burschen zeigen ihr
Von Aufmerksamkeit keine Spur.
Nur der alte Mann sieht ihre Trauer
Und nimmt sich ein Herz.
Tanzt keuchend wie die jungen Knaben,
Um zu lindern ihren Schmerz.
Die Jünglinge, die lachen nur.
Wer hat den Alten hier bestellt?
Doch dann sie verstummen,
Als leise er erzählt:
"Hab' keinen Schatz und keinen Reichtum,
Nein, ich bin nur alt und schwach.
Mein Rock ist schäbig. Kleiner Sold.
Doch habe ich ein Herz aus Gold.
Tag für Tag will ich es teil'n,
Mit dir, mein Kind, mein Mädchen Gold.
Will dir schenken, was ich hab':
Ich schenke dir mein Herz aus Gold!"
Das Mädchen, tief gerührt zu Tränen,
Küsst den alten, greisen Mann.
"Vater!", sagt sie, "Dich zu ehren,
niemals schwer für mich sein kann.
Doch such' ich einen Mann für's Leben,
Einen, der mich gerne hat.
Doch scheint es allein dich zu geben,
Der in mir gelesen hat.
Meine Hände, rau von Arbeit!
Hab' dem Schicksal nie gegrollt.
Ein hartes Leben habe ich,
Doch hab' ich auch ein Herz aus Gold.
Tag für Tag will ich es teilen
Mit dem Mann, der mich gewollt.
Will ihm schenken, was ich hab':
Ich schenke ihm mein Herz aus Gold!"
Ohoooo... Ohoooo... Ohoooo... Ohoooo...
Mmmmh... Mmmmh... Mmmmh... Mmmmh...