Eine Kutsche, schwer bewacht von Reitern Holpert eilig durch die Nacht Welch Schätze ihr wohl innewohnen Da** man sie so gut bewacht...? Nun wir werden's bald erfahren Denn dort ein Schatten unerkannt Und aus dem Strauchwerk tritt ein Barde Die Laute fest in seiner Hand... Sofort umringt von Reitern ist er: "Sprich du Narr, was treibst du hier? Siehst du nicht des Königs Wappen In seinem Auftrag reiten wir!" Ein Hornstoß aus dem nahen Walde Pfeile fliegen durch die Nacht Man hört Gesang des Barden leise Als er greift in die Saiten sacht Der Herr des Waldes ist er Und nimmt sich seinen Teil Genau die Hälfte kriegt er Sein Eigentum ist's weil... Kampf der Brüder bis auf's Blut Rache ist ein süßes Brot Im Herz brennt heiß die Glut Nicht länger blind für seine Not... Auf Rache sinnt er seit dem Tage Als er die Wahrheit hat erfahr'n Seine Mutter, die's nicht wirklich Erzählt ihm wer die Eltern war'n
Es war der König nebst Gemahlin Die Zwillinge gebar Er gab ein Kind dem Kräuterweibe Und man es nie wiedersah... Der Herr des Waldes ist er Und nimmt sich seinen Teil Genau die Hälfte kriegt er Sein Eigentum ist's weil... Kampf der Brüder bis auf's Blut Rache ist ein süßes Brot Im Herz brennt heiß die Glut Nicht länger blind für seine Not... Am Sterbebett beichtet der König Seinem Sohn die schlimme Tat Doch statt zu handeln schweigt er still Mit nichts und niemand teilen mag... Der Bruder indes weiß es längst Und holt sich selbst, was ihm gehört Keine Kutsch bleibt ungeschor'n Wenn ihr Weg den Wald durchquert Denn der Herr des Waldes ist er Und nimmt sich seinen Teil Genau die Hälfte kriegt er Sein Eigentum ist's weil... Kampf der Brüder bis auf's Blut Rache ist ein süßes Brot Im Herz brennt heiß die Glut Nicht länger blind für seine Not...