Landgraf Gar viel und schön ward hier in dieser Halle von euch, ihr lieben Sänger, schon gesungen; in weisen Rätseln wie in heitern Liedern erfreutet ihr gleich sinnig unser Herz. Wenn unser Schwert in blutig ernstern Kämpfen stritt für des deutschen Reiches Majestät, wenn wir dem grimmen Welfen widerstanden und dem verderbenvollen Zwiespalt wehrten: so ward von euch nicht minder Preis errungen. Der Anmut und der holden Sitte, der Tugend und dem reinen Glauben, erstrittet ihr durch eure Kunst gar hohen, herrlich schönen Sieg. Bereitet heute uns denn auch ein Fest. heut, wo der kühne Sänger uns zurückgekehrt, den wir so ungern lang vermissten. Was wieder ihn in unsre Nähe brachte, ein wunderbar Geheimnis dünkt es mich. Durch Liedes Kunst sollt ihr es uns enthüllen,
deshalb stell ich die Frage jetzt an euch: könnt ihr der Liebe Wesen mir ergründen? Wer es vermag, wer sie am würdigsten besingt, dem reich' Elisabeth den Preis er fordre ihn, so hoch und kühn er wolle, ich sorge, da** sie ihn gewähren solle. Auf, liebe Sänger! Greifet in die Saiten! Die Aufgab' ist gestellt, kämpft um den Preis! und nehmet all im voraus unsem Dank! Ritter, Edelleute, Edelfrauen, Edelknaben Heil! Heil! Thüringens Fürsten, heil! Der holden Kunst Beschützer, heil! Heil! Heil! (Man bietet Elisabeth eine Schale an, der sie die Namen der Wettbewerber entnimmt. Unterdessen scheint Tannhäuser in Träume versunken zu sein, sich von nichts bewusst, was um ihn herum vorgeht) Vier Edelknaben Wolfram von Eschenbach, beginne!