Daland
(lächelnd)
Drängst du mich?
Mögst du, mein Kind, den fremden Mann willkommen heißen?
Seemann ist er, gleich mir,
das Gastrecht spricht er an.
Lang' ohne Heimat,
stets auf fernen, weiten Reisen,
in fremden Landen er
der Schätze viel gewann.
Aus seinem Vaterland verwiesen,
für einen Herd er reichlich lohnt:
sprich, Senta, würd' es dich verdrießen,
wenn dieser Fremde bei uns wohnt?
(Senta nickt beifällig mit dem Kopf. Daland wendet sich zum Holländer)
Sagt, hab' ich sie zuviel gepreisen?
Ihr seht sie selbst - ist sie Euch recht?
Soll ich von Lob noch überfließen?
Gesteht, sie zieret ihr Geschlect?
(zu Senta)
Mögst du, mein Kind,
dem Manne freundlich dich erweisen!
Von deinem Herzen auch
spricht holde Gab' er an;
Reich' ihm die Hand, denn Bräutigam
sollst du ihn heißen:
stimmst du der Vater bei,
ist morgen er dein Mann.
Sieh dieses Band, sieh diese Spangen!
Was er besitzt, macht dies gering.
Muß, teures Kind, dich's nicht verlangen?
Dein ist es, wechselst du den Ring.
(Senta, ohne ihn zu beachten, wendet ihren Blick nicht vom Holländer ab, sowie auch dieser ohne auf Daland zu hören, nur in den Anblick des Mädchens versunken ist. Daland wird es gewahr; er betrachtet beide)
Doch keines spricht . . .
Sollt' ich hier lästig sein?
So ist's! Am besten laß' ich sie allein.
(zu Senta)
Mögst du den edlen Mann gewinnen!
Glaub' mir, soch' Glück wird immer neu.
(zum Holländer)
Bleibt hier allein!
Ich geh' von hinnen.
Glaubt mir, wie schön, so ist sie treu!