Erik
Auf hohem Felsen lag' ich träumend,
sah unter mir des Meeres Flut;
die Brandung hört' ich, wie sich schäumend
am Ufer brach der Wogen Wut.
Ein fremdes Schiff am nahen Strande
erblickt' ich, seltsam, wunderbar;
zwei Männer nahten sich dem Lande,
der ein', ich sah's, dein Vater war.
Senta
Der andre?
Erik
Wohl erkannt' ich ihn:
mit schwarzen Wams, bleicher Mien' . . .
Senta
Der düstre Blick . . .
Erik
(auf das Bild deutend)
Der Seemann, er.
Senta
Und ich?
Erik
Du kamst vom Hause her,
du flogst, den Vater zu begrüßsen;
doch kaum noch sah ich an dich langen,
du stürztest zu des Fremden Fueßen -
ich sah dich seine Knie umfangen . . .
Senta
Er hub mich auf . . .
Erik
. . . an seine Brust;
voll Inbrunst hingst du dich an ihn -
du küßtest ihn mit heißer Lust . . .
Senta
Und dann?
Erik
Sah ich auf's Meer euch fliehn.
Senta
Er sucht mich auf! Ich muß ihn sehn!
Erik
Entsetzlich! Ha, mir wird es klar!
Senta
Mit ihm muß ich zugrunde gehn.
Erik
Sie ist dahin! Mein Traum sprach wahr!
(Er stürzt voll Enstetzen ab)
Senta
Ach, möchtest du,
bleicher Seemann, sie finden!
Betet zum Himmel, daß bald ein Weib
Treue ihm . . . Ha!