Ich möcht' mal wieder klein sein und völlig unbeschwert
Träumen, da** die Wiese vor dem Haus ein Urwald wär'
Und Sonnenblumen wären Palmen, der Farn wär' riesengroß
Auch der Fluss wär' größer als der Nil
Und bei Regen unter Bäumen, wie ein Forscher in Peru –
Das möcht' ich gerne einmal spür'n!
Ich habe meine Träume noch
Ich träume nicht zuviel!
Ich habe meine Träume noch
Ich träume nicht zuviel!
Dann will ich wieder sechzehn sein, im Schädel leicht verdreht
Einer, für den aus Seelenschmerz die Welt bald untergeht
Ich möcht mal wieder schlauer als Jean-Paul Sartre sein
Oder die Allers – die hatten wir in Deutsch –
Ich möcht' mal wieder planen für die Weltrevolution –
Das möcht' ich gerne einmal spür'n!
Ich habe meine Träume noch
Ich träume nicht zuviel!
Ich habe meine Träume noch
Ich träume nicht zuviel!
Dann will ich wieder zwanzig sein und ganz frisch im Beruf
Voller Ideale, mit einem schlechten Ruf
Das alles noch zu machen, was Andere schon lang
Aus Bequemlichkeit erst garnicht mehr probier'n
Und wenn man mit der Prüfung droht, nur lachen – ganz kurz –
Das möcht' ich gerne einmal spür'n!
Ich habe meine Träume noch
Ich träume nicht zuviel!
Ich habe meine Träume noch
Ich träume nicht zuviel!
Ich wünsche mir ein Rückgrat, das nicht so leicht zerbricht
Ein Mensch zu sein, der träumen kann und hält, was er verspricht
Der alles, was ihm täglich auf der Seele liegt
Aus dem Weg räumt und seine Angst besiegt
Der sein eigenes Leben nicht über Andere setzt –
Das möcht' ich gerne einmal sein!
Ich habe meine Träume noch
Ich träume nicht zuviel!
Ich habe meine Träume noch
Ich träume nicht zuviel!