Es bricht eine neue Welt herein
Und verdunkelt den hellsten Sonnenschein
Man sieht nun aus bemoosten Trümmern
Eine wunderseltsame Zukunft schimmern
Und was vordem alltäglich war
Scheint nun so fremd und wunderbar
Der Liebe Reich ist aufgetan
Die Fabel fängt zu spinnen an
Die Welt wird Traum, der Traum wird Welt
Das Urspiel der Natur beginnt und fällt
Beginnt und fällt
Und so das große Weltgemüt
Überall sich regt und unendlich blüht
Alles muß ineinander greifen
Eins durch das Andre gedeihn und reifen;
Jedes in Allen dar sich stellt
Indem es sich vermischet und gierig in ihre Tiefen fällt
Der Liebe Reich ist aufgetan
Die Fabel fängt zu spinnen an
Die Welt wird Traum, der Traum wird Welt
Das Urspiel der Natur beginnt und fällt
Beginnt und fällt
Was man geglaubt, es sei geschehn
Kann man von weitem erst kommen sehn
Frei soll die Fantasie erst schalten
Manches verschleiern, manches entfalten
Endlich in magischen Dunst verschweben
Wehmuth, Wollust, Tod und Leben
Der Liebe Reich ist aufgetan
Die Fabel fängt zu spinnen an
Die Welt wird Traum, der Traum wird Welt
Das Urspiel der Natur beginnt und fällt
Beginnt und fällt
Wer sich der höchsten Lieb' ergeben
Lernet in ihren Wunden zu Leben
Schmerzhaft muß jedes Band zerreißen
Einmal das treuste Herz verwaisen
Der Leib wird aufgelöst in Tränen
Verzehrt von bangen Sehnen
Zum zweiten Grabe wird die Welt
Das Herz, als Asche, niederfällt
Der Liebe Reich ist aufgetan
Die Fabel fängt zu spinnen an
Die Welt wird Traum, der Traum wird Welt
Das Urspiel der Natur beginnt und fällt
Beginnt und fällt