Das eine denken, das andere sagen
Macht nicht gesünder und schadet zumeist
Das stille Schlucken schlägt auf den Magen
Das leere Sagen geht auf den Geist
Schau nur hinein in die Augen der Menschen
Kannst sie nicht stellen, sie weichen Dir aus
Ob sie sich ängstigen, ob sie sich schämen
Ob sies verdrängen bei Liebe und Schmaus
Das eine denken, das andere sagen
Macht nicht gesünder und schadet zumeist
Das stille Schlucken schlägt auf den Magen
Das leere Sagen geht auf den Geist
Schau wie sie morgens die Blase entleeren
So täglich neu flieht die Traumillusion
Wie sie sich wehren, den Morgen zu ehren
Der sie hinaustreibt zu Lüge und Hohn
Das eine denken, das andere sagen
Macht nicht gesünder und schadet zumeist
Das stille Schlucken schlägt auf den Magen
Das leere Sagen geht auf den Geist
schau wie sie sich manchmal mittags beim Mahle
Plötzlich verfärben und kalt treibts den Schweiß
Wie sie sich unbemerkt stehlen aus dem Saale
Weil man den Grund solcher Übelkeit weiß
Das eine denken, das andere sagen
Macht nicht gesünder und schadet zumeist
Das stille Schlucken schlägt auf den Magen
Das leere Sagen geht auf den Geist
Schau wie sie abends die Kinder erziehen
Und ihnen sagen: "behalt das für Dich"
Kriegst sonst kein Sternchen, kein Bienchen verliehen
Und der herr Lehrer schimpft ganz fürchterlich
Das eine denken, das andere sagen
Macht nicht gesünder und schadet zumeist
Das stille Schlucken schlägt auf den Magen
Das leere Sagen geht auf den Geist