Es ist Nacht auf dem
Grund des Sees
Von irgendwo scheint trübes Licht,
Das alles taucht
In mattes Grün,
Das sich an schwarzen Schatten bricht
Da ist ein Wald auf dem
Grund des Sees
Aus wilden Ranken,
Algen und Tang
Ein Dickicht ist es,
ein Dornengestrüpp,
das alles in die Knie zwang
Aufgeweichte Stämme,
Die sich langsam, wie im Schlafe wiegen
Dürre, halbverfaulte Äste,
Die sich unter lasten biegen
Ich höre Seufzer wehen,
Heiseres Klagen
Wie eine fremde Sprache,
Doch versteh ich, was sie sagen
Hier bist du zuhaus,
Jetzt bezahlst du den Preis
Es gibt kein Erwachen
Unter dem Eis,
Wo die Schatten lauern
Unter dem Eis,
Wo die Zeit zerfließt
Unter dem Eis,
Im schwarzen Wa**er
Unter dem Eis,
Wo mein Ha** gefriert
Ich bin nicht allein auf dem
Grund des Sees
Das Harz gerinnt wie
Schwarzes Blut
Zu Gesichtern
Auf den Stämmen,
Verzerrt in Angst und Wut
Es ist ein Wald,
Der atmet und spricht,
Der seine Äste reckt wie Arme
Hin zum fahlen Licht
Bei Gott, ich verfluche
Dieses trügerische Licht
Auf die schwarze Rinde
Malt es sein Gesicht,
Das Gesicht meines Bruders
Ich seh es und weiß,
Er ist hier bei mir
Unter dem Eis,
Wo die Schatten lauern
Unter dem Eis,
Wo die Zeit zerfließt
Unter dem Eis,
Im schwarzen Wa**er
Unter dem Eis,
Wo mein Ha** gefriert
Schreist du?
Tobst du?
Weinst du
Tränen aus Eis?
Spürst du?
Fühlst du
Kälte
Unter dem Eis?
Ich halte es nicht aus,
Meinen Bruder so zu sehen
Ich kann nicht die Augen schließen,
Nicht den Kopf zur Seite drehen
Mein Blick auf sein Leiden,
So hoch ist der Preis
Für immer gefangen,
für immer hier,
Unter dem Eis,
Wo die Schatten lauern
Unter dem Eis,
Wo die Zeit zerfließt
Unter dem Eis,
ich hör sie rufen
Unter dem Eis,
wo die Sünder büßen
Doch das Bild verbla**t
Wa**er füllt meine Lungen,
Der Traum erstarrt
Ich bin allein
Unter dem Eis