19. Schloßlegende. Zu Berlin im alten Schlosse Sehen wir, aus Stein gemetzt, Wie ein Weib mit einem Rosse Sodomitisch sich ergetzt. Und es heißt, daß jene Dame Die erlauchte Mutter ward Unsres Fürstenstamms. Der Same Schlug fürwahr nicht aus der Art. Ja fürwahr, sie hatten Wenig Von der menschlichen Natur!
Und an jedem Preußenkönig Merkte man die Pferdespur. Das Brutale in der Rede, Das Gelächter ein Gewiehr, Stallgedanken, – und das öde Fressen – jeder Zoll ein Thier! Du allein, du des Geschlechtes Jüngster Sprößling, fühlst und denkst Wie ein Mensch, du hast ein rechtes Christenherz, und bist – kein Hengst!