Hoch oben auf den schneebedeckten Almen Wo graset das bekannte gute Rind Dort wachset nicht des warmen Südens Palmen Doch wachset dort manch warmes blondes Kind Die Else ist's, von der wir heut erzählen Die auf der Alm vor kurzem erst verschied Noch heute tönt aus jungen frischen Kehlen Der schönen Else traurig-schaurig Lied Ja, das traurig-schaurig, schaurig-traurig Lied: Armes einäugiges Elschen Schöne blonde Fee Sitzt auf nacktem Felschen Ach, wie tut ihr das weh! Bald muss auf sie brechen In das Dorf geht sie Sie will ihren Veit dort erstechen Aber wie? Aber wie? Aber wie? Hoch oben auf den schneebedeckten Almen Wo selbst die kühnste Gemse sich nicht traut Tat Elschen manchen Regenwurm zermalmen Und aß ihn freudig auf mitsamt der Haut Einst traf sie einen Jäger namens Jochen Sie sah ihn an, und ach! ihr Herz ward sein Doch nachts darauf hat sie ihn abgestochen Im Dunkeln hielt sie Jochen für ein Schwein
Ja, im Dunkeln hielt sie Jochen für ein Schwein Armes einäugiges Elschen Sitzt auf hoher Tann! Reckt sich aus das Hälschen Nach ihrem Jägersmann! Muss ins Dorf wieder laufen Sei's auch unbequem Will doch ihr Kind verkaufen Aber wem? Aber wem? Aber wem? Die Polizei, die kam das Elschen suchen Denn Mord ist für die Polizei kein Scherz Ganz plötzlich hörte einer lautes Fluchen Da schoss er hin und traf sie in das Herz Dem Manne tat es nachher freilich leide Man legte sie behutsam dort zur Ruh Nun schläft sie still inmitten auf der Weide Das Gras von ihrem Grab frisst eine Kuh Ja, das Gras von ihrem Grab frisst eine Kuh Armes einäugiges Elschen Die ihr Leben gab! Käferchen, Bienchen und Gelschen Schwirren um ihr Grab Oft kommt ein einsamer Bauer Auf die grüne Alm Und singt dort in tiefer Trauer Einen Psalm Einen Psalm Einen Psalm