Vergang'nen Montag morgen war Begräbnis Man trug die Freiheit zu Grab' – Es war für mich beinahe ein alltägliches Erlebnis Wie ich es öfter jetzt hab'! Man gab sich feierlich, um auszugleichen Da** man sie mordete in West und Ost! Sie lag in ihrem Sarg und sah so aus wie alle Leichen Jenseits von Sorge und Frost – Als könnt' man sie erreichen per Post! Ich glaube, ihren Mördern war es peinlich – Der eine weinte gar sehr – Er fühlte sich verraten und verloren, augenscheinlich Weil sie nur tot war, nicht mehr! Der Priester lächelte und trug Zylinder – Familie gab es nicht, sie blieb allein! An ihrem Sarge standen ganz besonders viele Kinder Statt in der Schule zu sein – Sogar ein kleiner Blinder sah herein! Man schloss den Sarg und ging zum Grabe – Der Weg war lang, das Glöckchen bimmelte und bimmelte
Und hörte nie mehr auf! Der Priester sprach ein letztes frohes Wort – Man gab den Totengräbern rasch ihr Trinkgeld Und niemand sagte irgendwas von Mord! Man schwieg sich aus, als wär' man auch so tot wie sie – Und dann war endlich das Begräbnis um! Man traf sich noch zum Abschied vor den Toren – Der Blick ist schön dort ins Tal! Man wusste zwar, man hatte etwas Wichtiges verloren – Doch schien es seltsam egal! Man stieg ins Auto ein und fuhr zum Essen Jemand versprach etwas – doch was verspricht's? Am nächsten Morgen hatte man die Freiheit längst vergessen Das ist der Schluss meines Berichts – Auch in den freien Pressen stand nichts! Ihr Grab liegt hinten in der Nähe Don Quichot's Und ich besuch es manchmal heimlich – und aus Trotz!