Dichter feuchter Nebel hing seit Tagen
über den Kulissen meiner Stadt
Ich hatte ein Gefühl in meinem Magen
wie einer, der die Welt gefressen hat
Alle Wege endeten im Abseits
die Straße hinterm Friedhof lief ich lang
Da spürte ich auf einmal diesen Kackreiz
er wurd stärker und ich folgte meinem Drang
Ich wollt nich gleich am Straßenrand
das ist ja auch ganz klar
Ich lief bis ich den Platz fand
wo der Druck am größten war
Und dann hab ich meinem Opa auf sein Grab gekackt
erst dacht ich, es wär irgendein Gebüsch
Dann las ich seine Inschrift, es hat mich gepackt
und Erinnerungen wurden wieder frisch
Ich habe meinem Opa auf sein Grab gekackt
zuerst war ich entsetzt, doch dann entzückt
Ich hab mir was ich tief in mir empfand exakt und ausgesprochen treffend ausgedrückt
Wertbeständig wie ne Immobilie
hat sich uns der Alte präsentiert
Er war die Ikone der Familie
Widersprüche wurden ignoriert
Hinter einer steinernen Fa**ade
widerliche, warme, weiße Haut
führte er wie Schlacht wie mich zum Bade
haben alle andern einfach weggeschaut
Seine süffisant gespitzten Lippen
blasen einen Marsch
eine Hand auf meinen Rippen
und ein Schwert in meinem Arsch
Deshalb hab ich ihm gehörig auf sein Grab gekackt
ich hoffe, da** er das von oben sieht
Wenn er sich grad von hinten einen Engel packt
verdirbt ihm das vielleicht den Appetit
Ich habe meinem Opa auf sein Grab gekackt
und wenn vielleicht der Gärtner kommt und motzt
dann sage ich: Mein Freund, ohne Feingefühl und Takt
hätt ich hinterher noch auf sein Grab gekotzt
Ich habe meinem Opa auf sein Grab gekackt
ich kann ihm ja nix andres mehr versaun
ich hab meine Verachtung als Geschenk verpackt
seine Lieblingsfarbe war doch immer braun
Ich habe meinem Opa auf sein Grab gekackt
auf gut gedüngtem Grund gedeiht das Grün
und wenn dann die Natur seine Grabstätte verpackt
dann denkt bestimmt bald keiner mehr an ihn