Spoken:
Dies ist die Geschichte des Kommunsiten Rudi Schulte aus Essen, 63 Jahre alt und noch immer im Betrieb.
Über den da hat noch keiner was geschrieben
Weil so richtig große Taten hat der nie vollbracht
Und dem fehlt das Flair des Revolutionären
Was die progressiven Weiber heißer macht!
Seine Nase haben die Nazis eingeschlagen
Und er hinkt von wegen Arbeitsunfall, und
Bei ihm zu Haus, da ist es nicht mal proletarisch
So mit Sofakissen, Bronzeschäferhund!
Doch gelesen hat er viel – was seine Kla**e anbetrifft
Aber Zeit für Kultiviertes hatte er nun leider nicht
Denn die Zeit war Kampf, und der war Tag für Tag
Und manchmal war der auch des Nachts
Für die Sache, die so einfach – aber schwer zu machen ist
Vor und nach dem Sieg des Proletariats!
Der erzählt nicht viel, da muss man lange fragen
Weil der fragt zunächst, wem das Gesagte nützt
Da** er schon mit Zwölf beim Ruhraufstand dabei war
Hat auf heißgeschossene MGs gepisst!
Wurde Schlosser, wurde paarmal rausgeschmissen
Weil, die Krupps, die mögen keinen Kommunsit –
Dann Rotfrontkämpferbund und dafür Zet zwei Jahre
Und in den Betrieb zurück, weil das sein bester Kampfplatz ist!
Und der Kampf gegen Faschisten. In den Straßen nachts kein Licht
Und die Frau hat wach gelegen. Flennen tat sie selbstverständlich nicht!
Denn der Kampf ging weiter, weiter Tag für Tag
Und manchmal eben auch des Nachts
Für die Sache, die so einfach – aber schwer zu machen ist
Vor und nach dem Sieg des Proletariats.
Spoken:
Dann folgte der Hitler-Faschismus.
Und aus dieser Zeit da gibt es nichts zu singen.
Und das sind die Stationen des Kommunisten Rudi Schulte: 1933–1934 Moorsoldat im KZ Börgermoor.
1935 zurück in den Betrieb und Aufbau illegaler Zellen. 1936–1939