Das Haupt bekränzt, das Glas gefüllt!
So leb ich, weil es Lebens gilt
Und pflege mich bei Ros und Myrten!
Fort, Amor, wirf den Bogen hin
Und komm, mich eiligst zu bewirten –
Wer weiß, wie lang ich hier noch bin!
Komm, bring ein niedliches Kaffee
Komm, gieß der Sorgen Panaschee
Den güldnen Nektar, in Kristallen!
Seht, wie die kleinen Perlen stehn –
Mir kann kein beßrer Schmuck gefallen
Als die aus dieser Muschel gehn!
Mein Alter ist der Zeiten Raub
In kurzem bin ich Asch und Staub –
Was wird mich wohl hernach ergötzen?
Es ist, als flöhen wir davon –
Ein Weiser muß das Leben schätzen
Drum folg ich dir, Anakreon!
Werft Blumen, bringt Cachou und Wein
Und schenkt das Glas gestrichen ein
Und führt mich halb berauscht ins Bette!
Wer weiß, wer morgen lebt und trinkt –
Was fehlt mir mehr? Wo bleibt Brünette?
Geht, holt sie, weil der Tag schon sinkt!