Erschrick nicht vor dem Liebeszeichen
Es träget unser künftig Bild
Vor dem nur die allein erbleichen
Bey welchen die Vernunft nichts gilt!
Wie schickt sich aber Eiß und Flammen?
Wie reimt sich Lieb und Tod zusammen?
Es schickt und reimt sich gar zu schön
Denn beide sind von gleicher Stärcke
Und spielen ihre Wunderwercke
Mit allen, die auf Erden gehn!
Ich gebe dir dies Pfand zur Lehre:
Das Gold bedeutet feste Treu
Der Ring, daß uns die Zeit verehre
Die Täubchen, wie vergnügt man sey –
Der Kopf erinnert dich des Lebens
Im Grab ist aller Wuntsch vergebens
Drum lieb und lebe, weil man kan
Wer weis, wie bald wir wandern müßen!
Das Leben steckt im treuen Küßen –
Ach, fang den Augenblick noch an!