Was man von galanten Kindern
Mit vergälltem Munde spricht
Kan die Sehnsucht nicht verhindern
Die der Werth ins Auge sticht –
Daß sie Dir bey stiller Ruh
Daß sie Dir bey stiller Ruh
Ein geheimes Opffer thu –
Ein geheimes Opffer thu!
Als ich Dich in unsern Ga**en
Nur verstohlen angeblickt
Fieng ich alles an zu ha**en
Was sich hier mit Ehrgeitz schmückt –
Die Verwundrung nahm mich ein
Die Verwundrung nahm mich ein
Dir ein stilles Lied zu weihn –
Dir ein stilles Lied zu weihn!
Mir gefiel Dein freyes Wesen
Welches Blick und Gang bewieß –
Und ich wünschte dem den Besen
Der es neulich Frechheit hieß
Nach der Thorheit unsrer Stadt
Nach der Thorheit unsrer Stadt
Die viel falsche Meynung hat –
Die viel falsche Meynung hat!
Wendung, Gang, Person und Lachen
La**en mich zum Überfluß
Bey mir selbst die Rechnung machen –
Was wohl der genießen muß
Den der Stern vergnügter Nacht
Den der Stern vergnügter Nacht
Deines Umgangs würdig macht –
Deines Umgangs würdig macht?
O wie zärtlich mag sichs küssen
Wenn man Deine Zunge fühlt
Und ihr Scherz mit sanfften Bissen
Um die heiße Lippen spielt –
So ein kützlich Aus und Ein
So ein kützlich Aus und Ein
Mag des Himmels Vorschmack seyn –
Mag des Himmels Vorschmack seyn!
Lieben achtet kein Gesetze
Und die angenehme Spur
So entzündter Liebes-Schätze
Ist ein Antrieb der Natur
Die uns nicht zuwider spricht
Die uns nicht zuwider spricht –
Das versteht der Pöbel nicht –
Das versteht der Pöbel nicht!
Drum so lache, kluge Schöne
So vernünftig, als du thust
Wenn du irgend das Gehöhne
Tummer Spötter hören must
Weil Dein ungebundner Geist
Weil Dein ungebundner Geist
Hier und da mit Küßen speist –
Hier und da mit Küßen speist!
Jugend, Lust und schöne Wangen
Stehn fast stündlich auf der Flucht –
Sind die einmahl weggegangen
Werden sie umsonst gesucht!
Wer die Bahn der Klugheit tritt
Wer die Bahn der Klugheit tritt
Nimmt sie fein bey Zeiten mit –
Nimmt sie fein bey Zeiten mit!