An seine Leonore, die immer grünende Hoffnung
Stürmt, reißt und raaßt, ihr Unglücks-Winde
Zeigt eure gantze Tyranney –
Verdreht, zerschlitzt so Zweig als Rinde
Und brecht den Hoffnungs-Baum entzwey!
Diß Hagel-Wetter
Trifft Stamm und Blätter –
Die Wurtzel bleibt
Biß Sturm und Regen
Ihr Wüthen legen
Da sie von neuem grünt und Aeste treibt!
Mein Herz giebt keinen Diamanten
Mein Geist den Eichen wenig nach –
Wenn Erd' und Himmel mich verbannten
So trotz' ich doch mein Ungemach!
Schlagt, bittre Feinde –
Weicht, falsche Freunde!
Mein Heldenmut
Ist nicht zu dämpfen
Drum will ich kämpffen
Und sehn, was die Gedult vor Wunder thut!
Die Liebe schenckt aus göldnen Schalen
Mir einen Wein zur Tapferkeit –
Sie spricht mir guten Sold zu zahlen
Und schickt mich in den Unglücks-Streit!
Hier will ich kriegen
Hier will ich siegen!
Ein grünes Feld
Dient meinem Schilde
Zum Wappen-Bilde
Bei dem ein Palmen-Baum zwey Anker hält!
Beständig soll die Losung bleiben –
Beständig lieb ich dich, mein Kind
Bis dermahleinst die Dichter schreiben
Daß du und ich nicht sterblich sind!
Das Wort Beständig
Macht alles bändig
Was Elend heist –
Das stärckste Fieber
Geht bald vorüber
Wenn man nur mit Gedult den Frost verbeißt!
Nur zweiffle nicht an meiner Treue
Die als ein ewig-helles Licht
Wenn ich des Lebens mich verzeihe
Die Finsterniß der Gräber bricht!
Kein hartes Glücke
Ja, kein Geschicke
Trennt mich von dir!
Du stirbst die Meine –
Ich bin der Deine
Drum wirff den Argwohn weg und glaube mir!