Vorm Brandenburger Tore, da steht manch' Lindenbaum Die werfen kurze Schatten, verschenken keinen Traum Ich sah in ihren Blättern gar vielerlei Gesicht Die schnitten lustvoll Fratzen – ich wendete mich nicht! Und ihre Zweige raunten mir mehr als einmal zu: "Geh du weit fort, Gespielin, hier findst du nimmer Ruh!" Es standen manche Stunde die Linden zu Gericht Die zeit flog aus den Uhren – so wendete ich mich! Als in den Blättern rauschte so manch gemeines Wort Stritt sich in mir die Liebe, zog mich im Krebsgang fort –
Die Gegenwinde nahmen mit Schnee mir bald die Sicht Die Linden starr gefroren – so wendete ich mich! Und denk' ich an die Linden in mancher Reisenacht So habe ich voller Ahnung kein Auge zugemacht – Es heißt, die deutsche Eiche hätt' mich geehelicht Doch tief in mir die Linden, sie wendeten sich nicht! Vorm Brandenburger Tore, steht manch' Lindenbaum Es träumt in ihren Blühten mancher seinen Traum Da** sich die Linden wenden, wie Blumen hin zum licht Und alle Schatten schwinden, wächst keine Zuversicht!