Der Grenzfluss aus deinen tausend verdrängten Gedanken Im Dunst des Abends liegt er weit doch klar vor dir, Und aus der Ferne schon scheinen wie Berge die Planken. In deinen Träumen warst du wohl schon tausend mal hier. Hinter dem Fluss wird das Land sich weiten, Dort werden in Stille die Stürme schweigen. Du und die Zeit, ihr lauft euch ewig davon. In dir fließt der Rubikon, Und darüber die Brücke die aus Glas. Vom anderen Ende der Welt bricht die Nacht herein. Wer den Schritt wagt, sollte den Weg noch erkennen. Du tötest die Zeit und treibst davon. In dich mündet der Rubikon, In dir steht die Brücke aus Glas. Steinerne Fäden, gemauert im Staub deiner Schwächen, Binden und lähmen dir jeden der mühsamen Schritte. Dies ist dein Fluch, das Kind deiner alten Versprechen, Und du weißt, du bist in ihrem Bund nur der Dritte. Vertreibe die Ohnmacht, du ahnst, da** am Ende der Reise, Wohl weniger wartet als du auf den Wege verlässt. Und die Schemen, Die zweifelnd in Tränen am grauen Ufer dir winkten, sie werden dir folgen. Und trotzdem: Die Welt wird sich wandeln. Keine Grenze der Erde wirst du überqueren, So weit die Schritte dich auch tragen. Gefangen in Freiheit bist du, Der Zwilling des Theseus mir scheint, Und der schönen Ariadne Fäden seh' ich, Deutlich und helfenden Herzens gesponnen Über deiner Brücke aus Glas. Am anderen Ende der Welt bricht das Licht herein, Auf den weiten Ebenen ungesehenen Landes Stehst du, außerhalb von allen Zeiten, In einem Meer aus dünnen Scherben. Hinter dir dein Rubikon, Vor deinen Augen eine neue Brücke aus Glas.